29.07.2013 - Presse: So feierte der Landkreis seine Helfer
PNP vom 29.07.2013
So feiert der Landkreis seine Helfer
Ein Abend für die Helden der Flutkatastrophe: Landkreis und Staatsministerium verleihen Fluthelfer-Plakette in Obernzell
von Mirja-Leena Klein
Bis auf den letzten Platz besetzt war das Obernzeller Festzelt am Montagabend: Die Marktkapelle Obernzell und die Blaskapelle Mittich sowie die Dirigenten Uli Sanladerer, Stefan Elender und Andreas Samböck (am Pult) schenkten dem Festabend den gebührenden Rahmen.
Obernzell. Als mitten im Festakt am Montagabend plötzlich der Alarm schrillt, halten alle 1000 geladenen Gäste des Fluthelferfestes den Atem an. In Sekundenschnelle sprinten fünf Feuerwehrabordnungen aus dem Obernzeller Festzelt zu ihren Einsatzwagen. Ein Bauernhof bei Gottsdorf steht in Flammen, lautet die erste Information. "Da kann man sehen, wie nah Freude und Ernst bei der Feuerwehr immer beieinanderliegen", fasst Kreisbrandrat Josef Ascher in Worte, was viele denken.
Es ist der Abend für die Helden der Flutkatastrophe: Professionelle und ehrenamtliche Helfer, Entscheidungsträger und private Initiativen wurden mit diesem Fest, das Landkreis und Staatsminister Helmut Brunner ausrichteten, ausdrücklich gewürdigt. Stellvertretend hatte jede Organisation eine Abordnung geschickt.
"Übermenschliches" geleistet Frauen und Männer der Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz, Wasserwacht, Malteser, Bundeswehr und weitere ließen sich feiern. Idealerweise konnte die Obernzeller Feuerwehr von ihrer 150-Jahr-Feier am Wochenende die passende Lokalität zur Verfügung stellen. Im Zelt sorgte die Obernzeller Wehr dann auch für die umfassende Bewirtung der Helferkollegen. Knapp 1000 Schweinsbraten und sechs Hektoliter Innstadt-Bier gingen über den Tresen.
Knapp 60 Tage ist es her, dass Pegelstände von Donau und Inn Werte erreichten, die niemand für möglich hielt. "Wir hätten gerne darauf verzichtet, aber: Diese Flut wurde zur gigantischen Bewährungsprobe für unsere Hilfs- und Einsatzkräfte", sagte Landrat Franz Meyer. Jede Form des Dankes könne nur bescheiden sein im Vergleich zu den großen Leistungen. Wie sehr die Stadt Passau und die am stärksten im Landkreis betroffenen Gemeinden Obernzell und Neuhaus am Inn in der Not zusammengewachsen seien, betonte der Neuhauser Bürgermeister Josef Schifferer. "Dass dieses Hochwasser unsere Kräfte übersteigen würde, war uns schnell klar", sagte er. Wie "wunderbar" die Zusammenarbeit mit den Landkreiskräften gewesen sei, hob Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper im Gespräch mehrfach hervor.
Die Verleihung der offiziellen Fluthelfer-Plakette durch Staatsminister Helmut Brunner war der Höhepunkt des Abends. Es sei, so Brunner, in den Krisenregionen "Übermenschliches" geleistet worden. Die wertvollste Erfahrung, die für den Minister in Erinnerung bleiben wird, ist: "In schlimmen Zeiten rücken die Menschen besonders eng zusammen."
Welch großes Wunder es sei, dass in der Katastrophe niemand zu Tode gekommen ist, war der am Montagabend meistgesagte Satz. Der Dank dafür war ebenso in aller Munde.
Auszug aus der Gästeliste: Domdekan Michael Bär, Dekan Wolfgang Bub, Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Regierungspräsident Heinz Grunwald, die Abgeordneten Konrad Kobler, Bernhard Roos, Alexander Muthmann, Walter Taubeneder, Staatssekretär Andreas Scheuer, Gerlinde Kaupa, Raimund Kneidinger, Stephan Stroh (Staatliches Bauamt), Stephan Haucke (Wasserwirtschaftsamt), Friedhelm Feldmeier und Stephan Marold (Brauerei Hacklberg), Alexandra Schuhbauer (Sparkasse), Ludwig Pongratz (Volks- und Raiffeisenbanken), Werner Mayer und Sebastian Fehrenbach (Integrierte Leitstelle),Verena Schwarz (Katastrophenschutz), Vertreter der Polizeiinspektionen und des Präsidiums und nahezu alle Bürgermeister der Landkreisgemeinden.
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