05.01.2018 - Presse: Jahreshauptversammlung der FF Sandbach
Passauer neue Presse vom 08.01.2018
Gerätehaus-Anbau und Ersatz für Kombiwagen
Wünsche bei Jahreshauptversammlung an die Stadt herangetragen – 164 Mitglieder – 47 Aktive
Sie wurden für ihre Treue besonders ausgezeichnet: Sepp Anzenberger, Franz Zöls, Willi Pöschl (2.-4.v.li.)und Josef Bscheidmeier ( 4.v.re.).Es gratulierten (v.re) Bgm Florian Gams, 2. Vorsitzende Claudia Anzenberger, 2. Kommandant Christoph Bachuber sowie Kommandant Karl Bachhuber ( ganz li.). - Foto: Bachhuber
Sandbach. Ein Anbau an das bestehende Gerätehaus als Unterstand für das Einsatz-Boot und Ersatz für den Mannschaftstransporter stehen ganz oben auf der Liste, die Kommandant Karl Bachhuber Bürgermeister Florian Gams bei seinem Besuch der Jahreshauptversammlung mit auf den Weg gab. Die erfolgreiche Jugendarbeit bei der Sandbacher Wehr zeigt erste Früchte: nicht weniger als sieben Feuerwehranwärter wechselten mit Erreichen der Altersgrenze in die aktive Mannschaft der Wehrmänner und –frauen.
Vorstand Rudi Zöls konnte Kaplan Carl-Christian Snethlage, die örtlichen Stadträte sowie die Ehrenmitglieder des Vereins begrüßen. Der Wehr gehören derzeit 47 aktive Mitglieder an, der Verein der Feuerwehr besteht aus insgesamt 164 Mitgliedern.
Aus dem Jahresbericht von Schriftführerin Kathi Uttenthaler konnten die Mitglieder ersehen, wie mannigfaltig sich das Vereinsleben im abgelaufenen Jahr darstellte. Weit über 40 Veranstaltungen, von Schulungsabenden über Info-Veranstaltungen bis hin zu Teilnahmen an kirchlichen Festen zeigten den hohen Stellenwert des Vereins, der somit auch das gemeinschaftliche Leben im Ort bereichert.
Der Kommandantenbericht von Karl Bachhuber stand im Mittelpunkt der Versammlung. Die Zahl der Einsätze hat sich gegenüber dem Vorjahr von 38 auf 49 leicht erhöht. Dabei waren 372 Kräfte 469 Stunden im Einsatz. Der Großteil entfiel dabei wie jedes Jahr auf technische Hilfsleistungen (42). Eine große Herausforderung waren die Einsätze nach den Unwettern (Eisregen Ende Januar und Sturm im August/Oktober).
Daneben wurde die Wehr zu fünf Brandeinsätzen alarmiert. Die derzeit zwölf Atemschutzträger mussten 2017 bei vier Einsätzen eingreifen. Eine genaue Übersicht und Bilder dazu konnten die Mitglieder aus dem umfangreichen Jahresbericht, der an alle verteilt wurde, entnehmen.
Um stets einsatzbereit sein zu können, absolvierten die Aktiven bei 24 Übungen mehr als 330 Stunden sowie Lehrgänge. Seit 2012 ist die Feuerwehr Sandbach im Gefahrgutzug des Inspektionsbereichs West als Messeinheit zuständig. Um auch hier den Anforderungen gerecht zu werden, wurden zusätzlich spezielle Übungen abgehalten.
Der Kommandant dankte allen Aktiven für ihr uneigennütziges, ehrenamtliches Engagement und der Kommune für ihre finanzielle Unterstützung. Sein Appell ging in Richtung Alarmierung während der Arbeitszeiten. Hier bat er alle Aktiven, zu den Einsätzen zu kommen, weil nur so eine effektive Hilfe möglich sei.
Die Anwesenheit des Bürgermeisters nützte Bachhuber, um auf zwei Anschaffungen, die in nächster Zeit unvermeidlich seien, hinzuweisen. Zum einen ist ein Ersatz für den längst in die Tage gekommenen Kombi unabdingbar, zum anderen muss das Feuerwehr-Boot aus dem Gerätehaus gebracht werden, was einen Anbau nötig machen wird, "beides Anschaffungen, die die Mittel des Vereins bei weitem übersteigen und bei deren Umsetzung wir auf die Kommune bzw. den Landkreis hoffen", sagt Bachhuber.
Kaplan Carl-Christian Snethlage machte eine Kosten-Nutzenrechnung für eine ehrenamtliche Wehr auf und rechnete vor, was eine Wehr an Aufwand, Freizeit, Ausbildung, Mut und Geduld kostet. Auf der Ertragsseite zählte er die integrative Kraft für die Gemeinschaft, Sicherheit und Hilfe in Not, aber auch Kameradschaft und Freude bei Veranstaltungen auf. Ein ehrliches "Vergelts Gott" gebühre so allen Aktiven.
Bürgermeister Florian Gams nahm den Ball auf und stellte den hohen Stellenwert einer Feuerwehr heraus, die nicht nur unersetzliche, sondern auch unbezahlbare Dienste leiste.
Der aktuell erstellte Bedarfsplan war eine notwendige Bestandaufnahme, sagte Gams, er habe aber auch Schwächen und notwendige Maßnahmen aufgezeigt. So sollen alle Gerätehäuser umgehend Absauganlagen erhalten, um die Aktiven beim Umkleiden nicht zu gefährden. Konkret auf die Wünsche Sandbachs eingehend, versprach der Bürgermeister, beim Kombi die Frage und Anerkennung des Bedarfs mit der Kreiswehrführung wohlwollend anzugehen. Für einen Anbau für das Boot sah er keine Alternative.
Kreisbrandmeister Stefan Drasch unterstrich die Bedeutung des neuen Bedarfsplans. 2. Bürgermeister Christian Gödel freute sich als Organisator des Flohmarktes der Wehr eine Jubiläumspende in der Rekordhöhe von diesmal 1250 Euro überreichen zu können.
Zum Abschluss konnte die Vorstandschaft Aktive auszeichnen: Für 10 Jahre aktive Dienstzeit waren dies Claudia Anzenberger, Johannes "Jo" Pöschl und Markus Bachhuber. Bereits seit 20 Jahren verrichtet Jugendwart Peter Leber, seit 30 Jahren Kreisjugendwart Robert Anzenberger und seit 40 Jahren der langjährige 2. Kommandant Walter Rieger seinen ehrenamtlichen Dienst.
Besonders ehrte der Verein den Ehrenkommandanten Josef Anzenberger, Willi Pöschl und Franz Zöls für jeweils 50 Jahre Treue. Seit 60 Jahren gilt dies für Josef Bscheidmeier und für unglaubliche 70 Jahre Franz Pilzweger.
Nach Erreichen der dafür nötigen Altersgrenze wurde Christoph Bachhuber zum Löschmeister ernannt. - ho